Was ist Tiergestützte Therapie?

Therapiehunde sind ruhige, ausgeglichene Hunde, die gezielt in der Therapie bei Kindern und/oder behinderten Menschen in Privathaushalten oder in Einrichtungen eingesetzt werden, wie z.B. Behinderteneinrichtungen oder Krankenhäuser. Dort können Sie positive Impulse zur weiteren Entwicklung
geben und auch zur schnelleren Genesung bei Kranken beitragen. Auch für ältere Menschen in Altenheimen sind Therapiehunde oft eine Bereicherung und angenehme Abwechslung in ihrem Leben.

Ein Therapiehund ist k e i n Behindertenbegleithund, der Serviceleistung für Menschen mit Einschränkungen verrichtet, sondern der durch seine bloße Anwesenheit, aber auch durch Schmusen und Spielen Wohlbefinden vermittelt.

Wirkung eines Therapiehundes?

Es ist erwiesen, dass die Tiergestützte Therapie sich durchaus positiv auf den Menschen auswirken. Z.B. senkt sich der Blutdruck, wenn man einen Hund streichelt. Weiterhin ist durch Studien erwiesen, dass durch Hunde Depressionen gelöst werden können. Tiere nehmen Alleinstehenden das Gefühl der Einsamkeit.

Auch in Krankenhäuser ist die Tiergestützte Therapie mittlerweile gern gesehen. Sie bringen Glück und Wärme in die Krankenzimmer und wecken dadurch die Selbstheilungs- und Abwehrkräfte der Patienten. Neuesten Forschungen zufolge sind die Vierbeiner sogar bei der Diagnose seelischer Krankheiten hilfreich. Bei einem ersten Versuch, wie psychisch gestörte Kinder auf die Tiergestützte Therapie mit Hunden reagieren, stellte man fest, dass es bei bestimmten Erkrankungen ähnliche Verhaltensweisendem Hund gegenüber gibt. So kennen z.B. misshandelte Kinder keine Grenze zwischen sich und dem Hund: entweder sie umklammern es fest oder lassen sich das ganze Gesicht abschlecken, ohne sich zu wehren. Ein anderes Beispiel: Scheidungskinder brechen die Beziehung zu ihrem Hund nach einigen Sitzungen ab, selbst wenn sie vorher besonders innig mit ihm geschmust haben.

Die Ausbildung zur Tiergestützter Therapie

Der Hund wird mit vielen neuen Erlebnissen konfrontiert. Da bestimmte Behinderungen eines Menschen beispielweise unkoordinierte, ungewohnte Bewegungsmuster oder plötzliche Schreie etc. bewirken können, werden alle Stresssituationen, die während des Einsatzes mit dem Hund auftreten können, in der Ausbildung trainiert und vom ersten Moment an für den Hund positiv besetzt.

Geübt werden daher in der Praxis:


  • ungewöhnliche Bewegungsmuster,
    Gehhilfen und ähnliches (Rollstuhl, Krücken...)

  • Verschiedene Geräusche (Schreie,
    Instrumente, Umweltlärm....)

  • Ungewöhnliche optische Reize
    (Regenschirm, wehender Umhang....)

  • Verschiedene Umweltsituationen
    Unterschiedliche Fortbewegungsmittel, Aufzug,
    glatte Böden, Menschenmassen, ordentliches
    Benehmen in der Öffentlichkeit....)

  • außerdem lernt der Hund sich ungeschickt
    berühren und auch anrempeln zu lassen.

Voraussetzungen für die Tiergestützte Therapie

Generell ist jeder Hund, ob Rassehund oder nicht, für diese Art der Ausbildung zur Tiergestützten Therapie geeignet. Bevorzugt sind "Kuschelhunde" mit Streichel- oder Schmusefell mittlerer Größe. Ein helles Fell vermittelt Freundlichkeit und kann stimmungsaufhellend wirken.


Der Hund muss Freude am Kontakt zu Menschen haben.
Er darf k e i n e r l e i Anzeichen irgendwelcher Aggressionen haben. Er sollte in anstrengenden Situationen nicht bellen oder fiepen.

Der Hund spielt leidenschaftlich gerne mit Kindern und zeigt dabei ein hohes Maß an Geduld und Ausdauer. Kinder können auch sehr grob werden, das alles darf den Hund auch nicht aus der Ruhe bringen.

Aufgaben der Tiergestützten Therapie

Folgende Aufgabengebiete sind deshalb denkbar: Dies ist von den Interessen des/der Hundeführer/in abhängig. Folgende Aufgabengebiete sind deshalb denkbar:

Besuche bei sozialen Einrichtungen (einmalig oder regelmäßig) wie z.B.:

  • Alten - und Pflegeheime

  • Kinderheime/Kindertagesstätten

  • Behinderteneinrichtungen

  • Krankenhäuser

  • Psychiatrien

  • Schulen oder Kindergärten

  • Sterbekliniken

  • Justizvollzugsanstalten

  • Einzelpersonen

Ziel dieser Besuche

Im Allgemeinen kann man sagen, das die Tiergestützte Therapie mit dem Ziel eingesetzt wird,

  • zur psychischen Aufhellung der Patienten beizutragen

  • lebensbejahenden Einfluss auf die Patienten auszuüben

  • ein Sozialpartner zu sein, dem man etwas anvertrauen kann

  • Einsamkeit abzubauen - der Hund als Kontaktvermittler

  • eine soziale Integrationshilfe zu sein

  • das Selbstwertgefühl zu steigern und einem das Gefühl zu geben, dass man noch gebraucht wird

  • zur gesundheitlichen (physische und / oder psychische ) Stabilisierung und /oder Rehabilitation, z.B. in der Ergotherapie

  • zur Schaffung eines lockeren, entspannteren Klimas

In den meisten Fällen brauchen die Patienten weniger Schlaf- und Beruhigungsmittel, als wenn kein Therapiehund eingesetzt wird.

Möglichkeiten für den Einsatz

Die Möglichkeiten der Tiergestützten Therapie sind vielfältig, sie können nahezu überall eine "Brücke" schlagen. Hier möchte ich aufzeigen, wo man die Tiergestützte Therapie überall einsetzen kann:
Altenheim Alltagsveränderung, Auflockerung, Gesprächsbrücke, Schatzkiste der Erinnerung wecken, motorische Fähigkeiten fördern (Streicheln), Reha für Schlaganfallpatienten, Sprachtraining für Schlaganfallpatienten
Behindertenheim Motorische Fähigkeiten fördern, nonverbale und verbale Fähigkeiten, Alltagsveränderung, Vergrößerung des sozialen Umfeldes, Kontakte, in psychosozialer Hinsicht mehr Selbstständigkeit
Kinderheim psychosoziale Verpflichtung, kleine Aufgaben übernehmen, Freundersatz
Krankenhaus (Reha) Bewegungsübungen, Herz- u. Kreislaufsysteme werden stabilisiert, Lebensmotivation wird zurückgegeben
Vollzugsanstalt Integrationshilfe, Wiedereingliederungshilfe, sinnvolle Beschäftigung, leider nur in der USA möglich
Familien psychosoziales Verhältnis ändert sich, der Druck wird mehr auf den Hund verteilt, mehr Themen zu besprechen, Kontaktförderung, höhere Kritikfähigkeit - Kind lernt, dass auch Elterrn Fehler machen, Kind und Therapie-Hund lernen gemeinsam, Beziehung wird inniger und stabiler
Schulen Angstabbau, Zärtlichkeit, Trost, Integration in die Klasse, Kommunikation wird erhöht, Vertrauensvoller Umgang mit dem Therapie-Hund

Physiotherapie für Hunde

Hier werden die Hinterpfoten geschult, diese gezielt einzusetzen.

Gerade bei der Behandlung von gesundheitlichen Problemen von Hunden wie zum Beispiel Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich, degenerative Skeletterkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, neurologische Erkrankungen (z.B.... Dackellähme), Sehnen- und Bänderverletzungen, Muskelfaserriss, Muskelatrophie (Muskelschwund), aber auch allgemeine Probleme wie zum Beispiel andauernde Steifheit, mangelnde Leistungsfähigkeit.

Die Tierphysiotherapie hat ihren festen Platz im Rehabereich häufig nach operativen Eingriffen oder Korrekturen am Bewegungsapparat. Auch der Bereich der Vorsorge (Prävention) ist ein weiterer Hauptanwendungsbereich der Physiotherapie. Gefährdete Strukturen wie zum Beispiel Knochen und Gelenke werden durch gezielte physiotherapeutische Techniken entlastet, indem man die Belastung einerseits minimiert (durch Haltungs- und Bewegungsschulung) und andererseits stärker durch andere Strukturen abfangen lässt (z.B. Muskelaufbau).

Ein weiteres Betätigungsfeld des Tierphysiotherpeuten liegt in der Betreuung von Tieren (Turnier-und Rennpferden; Polizei-, Rettungs-, Agility-, und Rennhunden) vor, während und nach Wettkämpfen oder Sondereinsätzen. Durch Erstellung eines Trainingsplanes ist der Tierphysiotherapeut befähigt eine Konditionssteigerung und eine Verbesserung des Gangbildes in Zusammenarbeit mit Tierarzt, Tierheilpraktiker und Tierhalter zu erreichen.